Statistische Kulturindikatoren geben einen Bundesdurchschnitt von 3,1% hauptberuflicher Kunst- und Kulturschaffender an, der in Berlin oder Hamburg auch schonmal bis 8% beträgt. In Sachsen-Anhalt sind es 1,9%. Für diesen Kunstschwund gibt es genau so viele Gründe wie zu wenig Platz dafür.
Sachsen-Anhalt stand mal „früher auf“, was dereinst als positive und tüchtig anmutende Kampagnen-Attitüde entwickelt, ihre belustigende Wirkung nicht verfehlte, weil sie allenthalben darauf beruhte, dass man, um im westlichen Besserlohnland arbeiten zu können, viel weiter fahren und deshalb sehr viel früher aufstehen musste.
Die Löhne in Sachsen-Anhalt sind bundesweit die schlechtesten. Ganze 3.688 Euro brutto im Monat gegenüber dem Bundesdurchschnitt von 4.468 Euro. Das macht sich später dann auch bei der Rente bemerkbar.
Deindustrialisierung, Arbeitslosigkeit, kein Geld: Sachsen-Anhalt hatte es nach der Wende schwer. Der Bundestag strafte ausgerechnet das Schlusslicht mit Nichtbeachtung. Hinten, unten, Schwächster, Letzter und links. Alles dabei. Moment: links?